Donnerstag, 10. Mai 2007

Der Geschmack der Heimat

Tja, "wo ist zu Hause, Mama?" hat doch schon Johnny Cash (ride on) mal richtig gefragt. Hoffentlich ist er jetzt dort angekommen.
Wenn man lange Zeit in einem anderen Land gelebt hat und dann in diesem anderen Land den Ort wechselt, dann ist auf Heimat oder Zuhause ganz woanders als vorher.
Mir ist das gestern aufgefallen. Nach einem richtig anstrengenden und schweißtreibenden Termin kam ich in meinem Vorstadtghetto wieder an, kaufte mir am Kiosk eine Zeitung und wurde auf die Eistruhe neben dem Schalter aufmerksam. Weil es warm und sonnig und schön war, hab' ich mir ein Eis gekauft. Das Löffelchen wollte ich erst nicht, doch als ich ging, sah ich auf der anderen Straßenseite eine kleine Bank neben dem Schalterhäuschen für Busfahrkarten. Ich bat also den Verkäufer doch um den Löffel, den er mir vorher angeboten hatte und überquerte die Straße. So saß ich dann dort, freute mich über meine Entscheidung - die Woche war ich schließlich tagelang nicht aus dem Haus gegangen - und aß mein Aprikosen-Vanille-Eis aus dem Becher. War lecker!
Und während ich so das Eis aß, fiel mein Blick auf den Löffel in meiner Hand und ich verspürte auf einmal übergroßes Heimweh. Gottseidank ist bald Wochenende und alles, was dazu gehört!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Heimat liebe Heimat

Wie war das noch im Detail: "Home is where the bills arrive". Nun ja, da bleibt ja dann immer noch etwas Spiel.
Davon ab, gibt's was toitscheres als den Begriff "Heimat"...

Kandidat X hat gesagt…

Wie wär's mit Kitsche, Nüssel, Nürsel, Krotz?
Die über 80 Bezeichnungen für "Apfelrest" finde ich auch nicht schlecht (in dem Bastian Sick seinem Buch gelesen). Oder dass die Tagesschau wirklich um 20 Uhr beginnt. Probier's mal mit Gemütlichkeit (oh, das swingt), gibt es auch sonst nirgendwo, Vollkornbrot ist ebenfalls schwer außerhalb zu bekommen, bestimmt gibt's noch mehr.